Suuuuuch...

Wer suchet, der findet - oder auch nicht...

Am 24. Januar 2009 haben Duke und ich unsere erste Fährtenprüfung bestritten. Geschenke gab es an diesem Tag leider keine, Weihnachten war ja auch schon seit einem Monat vorbei.

 

Es war an diesem Samstag Morgen eisig kalt, als wir um 8 Uhr in Koppigen im schönen Kanton Bern eintrafen. Die letzten Trainings absolvierten wir alle im Schnee, aber einen Tag vor der Prüfung hatte es gestürmt und geregnet, so dass die Felder wieder grün geworden waren. Der Boden war aber immer noch Stein und Bein gefroren...

... beim Training
... beim Training

Um 8.30 Uhr gabs die Startnummer (wir hatten die 1) und Infos zum Ablauf. Um 8.40 Uhr machten wir uns auf den Weg ins Fährten- gelände. In unserem Autocorso ins Feld waren noch drei weitere Startende meiner Gruppe, der Richter und ein Helfer. Beim Auslosen der Fährten zog ich die Nummer 2. Also hatten wir noch genügend Zeit, uns geistig und körperlich (Duke musste noch das Bein heben) auf die bevorstehende Aufgabe vorzubereiten. Für Duke gabs noch einen Schluck warmes Wasser mit Ziegenmilch. Ich packte unterdessen die Fährtenleine und das Böttcher ein. Und los gings, erst noch über einen gefrorenen Acker, zu den für uns gesteckten Fähnchen. Duke umziehen, uns beim Richter anmelden, Fährtenplan studieren, loslegen,...

 

Ich übertreibe nicht wenn ich sage, dass Duke noch nie einen so schönen Abgang gemacht hat. Obwohl er schon fast fies, ganz weit links aussen angelegt war. Ich hätte kaum geglaubt, dass der Abgang so weit links sein würde, wenn Duke nicht derart sicher der Fährte gefolgt wäre. Er machte seinen Job super. Auch den ersten Gegenstand fand er sehr bald und verweiste ihn sicher. Duke fehlte aber leider der sonst übliche Motivationshappen, den er immer für schönes Verweisen am Gegenstand kriegt. So, kann man sagen, war er nicht mehr kooperationsbereit und verweigerte seinen Dienst. STREIK! Abbruch der Fährtenarbeit...

Unsere Fährte an der Prüfung, 24. Januar 2009 in Koppigen
Unsere Fährte an der Prüfung, 24. Januar 2009 in Koppigen

Leider waren wir nicht so erfolgreich - könnte man jedenfalls denken, wenn man das Resultat anschaut: 7 von 100 möglichen Punkten! Uns hat es jedenfalls trotzdem Spass gemacht, und wir werden weiterhin fleissig üben, damit wir im Herbst 2009 die nächste FH 97-1 Prüfung in Angriff nehmen können. Obs dann klappen wird, steht nicht mal in den Sternen. Das ist aber genau die Herausfor-derung bei der Fährtenarbeit!


FH 97-1: So geht's...

Eine FH97-1 Fährte wurde 90 Minuten vor dem Ausarbeiten von einer fremden Person gelegt. Die Fährte besteht aus zwei 90° Winkeln, zwei spitzen Winkeln (45°), und einem Bogen. Auf der Fährte liegen vier Gegenstände, auf verschiedenen Schenkeln oder im Bogen. Der Abgang (der Fährtenanfang, da wo man den Hund ansetzt) liegt auf einer durch zwei Fähnchen gekenntzeichneten Linie von 20 Metern, und geht im rechten Winkel zu dieser Linie weg. Die Länge der FH 97-1 Fährte beträgt 1000 Schritt. Es darf das Gelände gewechselt werden, es dürfen Strässchen und kleine Bäche überquert werden. 15 Minuten bevor man als Prüfungsteilnehmer seinen Hund auf die Fährte ansetzt, läuft eine weitere Person (nicht der Fährtenläufer) eine Verleitung, welche einen beliebigen Schenkel (ausser den Letzten) kreuzt.

Der Hund wird an einer 10 Meter langen Leine geführt, welche entweder am Halsband, am Geschirr oder am Böttcher (spezielles Fährtengeschirr) angebracht wird. Der Hundeführer meldet sich beim Richter an, und kann sich für 30 Sekunden den Fährtenplan anschauen. Danach wird der Hund angesetzt. Ich mache es so, dass ich Duke von der Mitte der 20 Meter langen Linie zuerst nach rechts, dann nach links sende. Spätestens beim zurücklaufen vom Fähnchen nimmt er so immer die Fährte auf. Dann geht's los! Der Hund hat in einem gleichmässigen Tempo dem genauen Fährtenverlauf zu folgen. Wenn er auf einen der ausgelegten Gegenstände trifft, kann der Hund ihn entweder apportieren, oder im Steh, Sitz oder Platz anzeigen (verweisen). Duke verweist die Gegenstände zuverlässig im Platz. Wenn so geschehen, zeigt der Hundeführer dem Richter durch hochhalten des Gegenstandes dessen Fund und packt ihn ein. Der Hund kann der Spur weiter folgen.

 

Während der ganzen Fährte arbeitet der Hund selbstständig. Der Hundeführer kann keinen Einfluss auf den Hund nehmen. Sollte der Hund die Fährte auf dem ersten Schenkel verlieren, ist ein zweites Ansetzen am Abgang erlaubt (Punktabzug). Die Ausarbeitungszeit ist auf 20 Minuten limitiert. Wenn diese vorbei sind, wird die Fährte abgebrochen, ausser man befindet sich bereits auf dem letzten Schenkel. Sobald der letzte Gegenstand gefunden wurde, ist die Arbeit beendet, der Hundeführer meldet dies dem Richter, und händigt ihm die gefundenen Gegenstände aus. Bewertet wird das Suchverhalten und die Suchintensität, die Winkelarbeit, das Verweisen und die gefundenen Gegenstände.

 

FH 97 besteht aus drei Kategorien, wobei FH 97-3 die höchste ist. Um in die nächst höhere Kategorie zu gelangen, müssen zwei Prüfungen mit mindestens 70 Punkten bei unterschiedlichen Richtern bestanden werden.In der höchsten Kategorie wird jährlich eine Schweizermeisterschaft durchgeführt, und die Gewinner werden zu den internationalen Meisterschaften eingeladen.

Wir wünschen viel Spass auf unseren Seiten! Finde noch weitere Informationen über uns auf unserer neuen Homepage: www.seelenhunde.ch